Schutzkonzept gegen sexualisierte Gewalt

PG Großaitingen erarbeitet Schutzkonzept gegen sexualisierte Gewalt
Autorin: Monika Treutler-Walle

Als Antwort auf die Mißbrauchsfälle der letzten Jahre in der katholischen Kirche hat die Deutsche Bischofskonferenz einen Maßnahmenkatalog erarbeitet, mit dessen Hilfe künftig solche Übergriffe verhindert werden sollen. Ein Teil dieses Katalogs ist das Institutionelle Schutzkonzept, das in einem umfassenden Prozess an der Basis erarbeitet werden soll und die individuellen Situationen in den Gemeinden berücksichtigt. Neben einer Analyse der Schutz- und Risikofaktoren, ist die Partizipation der unterschiedlichen Gruppierungen in der jeweiligen Gemeinde von fundamentaler Bedeutung.  

In der Pfarreiengemeinschaft Großaitingen, zu der die Pfarreien Großaitingen, Kleinaitingen, Oberottmarshausen, Reinhartshofen und Wehringen gehören, wurde Ende Januar 2022 dieses Projekt gestartet. Eine Arbeitsgruppe von zwölf Personen, paritätisch mit Frauen und Männern besetzt, erarbeitet nun ein individuelles Schutzkonzept für alle Bereiche der Pfarreiengemeinschaft, welches das Miteinander innerhalb der Pfarreien transparent macht. „Unser Ziel ist es, ein Bewusstsein für einen guten und achtsamen Umgang in allen Facetten zu schaffen und anhand von Leitlinien auch regelmäßig zu evaluieren“, erklärt Pfarrer Hubert Ratzinger die Intention des Projekts. Sexualisierte Gewalt sei dabei ein wichtiger Bereich, aber es gehe auch darum, jede Übergriffigkeit im Umgang mit Anvertrauten von vorneherein abzustellen, sagt er.
Innerhalb der Gemeinden stehen nicht nur hauptamtliche Kräfte, sondern auch ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Kinder, Jugendliche, Frauen und Männer miteinander in Kontakt und diese Beziehungen sollen nun analysiert und verbessert werden.

Begleitet wird die Arbeitsgruppe von zwei Präventionsbeauftragten der Diözese Augsburg, die sowohl mit Informationsmaterialien wie auch persönlich im Rahmen der Sitzungen zur Verfügung stehen. Das Konzept soll anhand von sechs Bausteinen (s. Grafik) individuell für die PG Großaitingen erstellt werden. Fragebögen, die von Kindern und Jugendlichen, aber auch von Erwachsenen beantwortet werden mit den entsprechenden Fragen, werden ausgewertet. Spezielle Gegebenheiten vor Ort, z. B. Räumlichkeiten, fließen dabei in das Konzept ein.  

„Das ist ein aufwändiger und zeitintensiver Prozess, der aber unverzichtbar ist, damit alle mitgenommen werden und sich im Ergebnis wiederfinden können. Glaubwürdigkeit steht an oberster Stelle, deshalb nehmen wir uns die Zeit.“ sagt Ralf Sobotka, als ein Mitglied der Arbeitsgruppe. „Ich danke daher allen, die sich in die Arbeitsgruppe einbringen, um einen guten Umgang zu realisieren “, betont Ratzinger. Nach den Pfingstferien sollen die Fragebögen ausgewertet werden.