Imagination - Phantasie
Imagination
Dem Gehirn ist es egal, ob ich etwas tatsächlich erlebe oder nur in meiner Phantasie. Je intensiver das Erlebte ist, umso größere Auswirkungen hat es auf meine Verfassung. Steigere ich mich in ein richtiges Katastrophenszenario hinein, spüre ich vielleicht schon, wie mein Körper darauf reagiert, z.B. der Puls sich beschleunigt, die Erregung steigt und meine Stimmung sinkt. Mache ich das täglich, habe ich fast die Garantie auf Depressionen.
Im umgekehrten Sinne kann ich das gleiche Phänomen für Positives nutzen. Ich stelle mir lebhaft und mit allen Sinnen vor, was ich in meinem Leben haben will, was sich gut anfühlt.
Auch wenn ich derzeit nicht an den Strand gehen kann, habe ich die Möglichkeit, dies in meiner Phantasie zu tun. Wohlgemerkt: Unserem Gehirn ist es egal. Hauptsache, wir erleben intensiv! So kann ich mir diesen Strandspaziergang mit allen Sinnen vorstellen. Was sehe ich alles (Sonne, Meer, das Glitzern der Wellen, den Sand, ev. andere Menschen und Tiere, Pflanzen, ….), was höre ich (das Rauschen der Wellen, das Schreien der Möwen oder das Singen exotischer Vögel, …), was spüre ich (den Sand unter meinen Füßen, den leichten lauen Wind in meinem Gesicht, das Wasser, …), was rieche ich (den Geruch des Meeres, den Duft exotischer Pflanzen, …), was schmecke ich (das Salz des Meerwassers auf den Lippen, ev. einen exotischen Drink, eine exotische Frucht, …) und spüre, was das mit meinem Körper macht. Ich lasse das Wohlgefühl dieser angenehmen Vorstellung in meinem Körper zu, beobachte, wie sich dieses Wohlgefühl in mir ausbreitet und genieße.
Genau dasselbe kann ich mit anderen Begebenheiten machen, z.B. einer Bergtour, einem Besuch in einem Kaffee, einen Waldspaziergang, … was auch immer ich mag. Je intensiver ich mich da hineinsteigere, umso positivere Auswirkungen hat dies auf meine seelische und körperliche Gesundheit.
Außerdem ist es möglich, sich selbst in einen Lichtkreis zu stellen und zu imaginieren, wie diese Lichthülle schützt und Gefährliches abprallen lässt. Andere stellen sich ein Heer an Soldaten vor, die als weiße Blutkörperchen gegen eindringende Erreger kämpfen.
Es gibt auch andere Vorstellungen, wie z.B. einen Strom von Licht und Wärme durch den Körper zu schicken, einem schmerzenden Körperteil eine wohltuende Farbe zu schicken und dieses Körperteil mit dieser Farbe auszufüllen, … Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Und es gibt auch viel im Internet zu finden, sowohl in Textform als auch gesprochen.
Auch dafür gilt: Es sind unterstützende Maßnahmen und sollten keinesfalls nötige Behandlungen ersetzen!!! Es unterstützt u.a., weil es den gesamten Organismus beruhigt, Wohlgefühle auslösen kann und weil man das Gefühl bekommt, etwas tun zu können – und das ist das Gegenteil von hilflos ausgeliefert zu sein.