Pfingsten

Windhauch und Feueratem

Evangelium des Pfingstsonntags (Joh 20, 19-23)

„Am Abend dieses ersten Tages der Woche, als die Jünger aus Furcht vor den Juden bei verschlossenen Türen beisammen waren, kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch!  Nach diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite. Da freuten sich die Jünger, als sie den Herrn sahen.  Jesus sagte noch einmal zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch.  Nachdem er das gesagt hatte, hauchte er sie an und sagte zu ihnen: Empfangt den Heiligen Geist!  Denen ihr die Sünden erlasst, denen sind sie erlassen; denen ihr sie behaltet, sind sie behalten.“#

Irgendwie wird mir das Pfingstfest jedes Jahr lieber und wichtiger. Den Grund dafür kann ich gar nicht genau nennen.
Liegt es vielleicht daran, dass mich der Heilige Geist immer mehr zum Nachdenken anregt, weil er so schwer zu fassen und zu begreifen ist?
Liegt es daran, dass mir immer mehr bewusst wird, wie wichtig dieser Heilige Geist ist, wie wichtig es ist, ihn in mir wahrzunehmen und ihn auch walten zu lassen inmitten so viel „Geistlosigkeit“ in der Welt?
Er kann in einem kleinen Wind oder Atemhauch enthalten sein, wie im Evangelium genannt. Er kann mit großem Feueratem und Sturmgebraus erscheinen wie es die Apostel am Pfingsttag erfuhren. Egal wie er erscheint, er kann das Leben von einem Moment zum anderen umkrempeln. Er kann Furcht in Mut und Hass in Liebe verwandeln, Unverstand in Weisheit und Schwäche in Stärke.
Vielleicht wird mir das Pfingstfest auch immer wichtiger, weil der Hl. Geist mich immer wieder in Staunen versetzt. Ich staune über die vielen „Geistesblitze“ die Menschen von ihm empfangen. Ich bestaune die Gaben und Talente großer Künstler und Schriftsteller, Wissenschaftler und Forscher, aber auch jedes Talent, jeden Gedanken, den er mir und allen Menschen immer wieder aufs Neue schenkt.
Vielleicht ist es jedes einzelne dieser „Vielleichts“ und doch alle zusammen. Und es gäbe noch viel mehr davon, wie ich gerade merke. Doch das würde den Rahmen sprengen. Vielleicht haben ja auch Sie ihre Gedanken, warum Ihnen der Heilige Geist wichtig ist und erinnern sich an Momente, in denen er sie „angehaucht“ hat.

Ein gesegnetes, geisterfülltes Pfingstfest wünscht Ihnen
Diakon Armin Pfänder

Die besonders liebevolle Darstellung des Heiligen Geistes von Dominikus Zimmermann habe ich in der Klosterkirche Buxheim entdeckt.

Fürbitten

Guter Gott, in der Kraft des Hl. Geistes haben die Apostel am Pfingsttag das Evangelium verkündet. In diesem Geist bitten wir dich:

  • Wir bitten um den Geist der Wahrheit und der Stärke für unseren Papst Franziskus, für unseren Bischof Bertram, der am 6. Juni geweiht wird, Priester, Diakone und alle Frauen und Männer, die im Dienst der Kirche stehen.
  • Wir bitten um den Geist des Dienens und der Hingabe für die Priester und Diakone, die in diesem Jahr die heilige Weihe empfangen.
  • Wir bitten um den Geist der Einheit und der Versöhnung für die Kirche und die ganze Christenheit.
  • Wir bitten um den Geist der Unterscheidung für die in Politik, Wirtschaft und Wissenschaft Verantwortlichen.
  • Wir bitten um den Geist des Glaubens, der Liebe und der Treue für alle Täuflinge, Erstkommunionkinder, Firmlinge und Brautpaare dieses Jahres, die dieses Jahr nicht so feiern können, wie geplant.
  • Wir bitten um den Geist der Hoffnung für alle Sterbenden und um Aufnahme in den Himmel für alle unsere Verstorbenen.

Guter Gott, wir danken dir für den Heiligen Geist, durch den deine Liebe ausgegossen ist in unsere Herzen. Dir sei Ehre, Lob und Dank heute und in Ewigkeit. Amen.